Rosa Londons Tagebücher,
1942-46

Rosa London gebrauchte ihr Tagebuch zunächst um banale Termine zu notieren, z.B.:
Tailor - Zahnarzt um 2 Uhr.

Die 31-jährige Rosa hatte eine Beziehung mit dem deutsch-jüdischen Flüchtling Eugen Krausz:
E. rief zweimal an. Erhielt Rosen von E.

Ein Eintrag in ihrem Tagebuch hält fest, dass sie in der Vorbereitung auf den Winter im Herbst 1942 etwa 15 kg schwarze und 40 kg rote Johannisbeeren zu Marmelade verarbeitet hatte. Nach dem 26. Oktober mit der Verhaftung ihres Vaters und Freundes veränderten sich die Themen, die sie zu Papier brachte. Ihr Tagebuch erzählt wie sie ihnen zu helfen versuchte. Am Tag nach der Verhaftung ging sie zum Bredtvedt-Gefängnis, wo man ihr sagte, dass die Männer nach Tønsberg gereist seien. Sie ging dorthin mit einem Norwegerpullover, Handschuhen, Socken, Medizin und einem Paket für ihren Vater und E. Es wurde ihr nicht erlaubt sie zu treffen. Es ist weiter fraglich ob beide die Pakete jemals erhalten haben. Rosa fuhr mehrmals nach Berg. Das Tagebuch erzählt im Detail wie sie am 25. November nach Schweden floh - einen Tag bevor das Dampfschiff Donau den Hafen von Oslo unter anderem mit E. an Bord verließ. Er kam nie zurück. Während Rosa aus Schweden weiter Pakete an E. schickte war er zu der Zeit bereits ermordet worden.