Antisemitismus in Norwegen

Norwegischer Antisemitismus geht auf das antisemitische Gedankengut der evangelisch-lutherischen Kirche zurück. Artikel II der norwegischen Verfassung von 1814 schloss Juden, Jesuiten und Klostergemeinschaften aus dem Königreich Norwegen aus. Besagter antisemitischer Paragraph wurde auf Initiative des Dichters Henrik Wergeland 1851 aufgehoben. Dennoch waren in Norwegen nie mehr als 2000 Juden ansässig, obwohl es nur wenige explizit antisemitische Strömungen gab. Das Trauma des Ersten Weltkrieges, welches gesellschaftliche Umbrüche in der Zwischenkriegszeit nach sich zog und in der ersten Weltwirtschaftskrise mündete, sowie politische Umbrüche wie die Oktoberrevolution in Russland bestärkten in dieser ungewissen Periode der 20er- und 30er-Jahre den norwegischen Antisemitismus.