Eugenik in Skandinavien

Das Exponat ist eine Wachsfigur eines nach rassischen Gesichtspunkten „arischen“ Kopfes und eine Leihgabe des Anatomischen Instituts der Universität Oslo.

Der Zirkel unter der Büste diente dazu um Köpfe zu vermessen und gehörte dem Staatlichen Institut für Rassenbiologie - Statens institut för rasbiologi – welches von 1922 bis 1956 an der Universität Uppsala in Schweden gab. Die Vermessung der Köpfe diente dazu auf Unterschiede im Erbgut zwischen Gruppen und insbesondere zwischen Völkern mit „langen“ und „kurzen“ Schädeln. Das 1922 gegründete Institut war ebenfalls auch die erste staatlich geförderte Forschungseinrichtung für Eugenik in Europa. Schweden hatte eine führende Position im Fach Biologische Anthropologie inne. Der Direktor des Instituts, Herman Lundborg, war ein Rassenbiologe, der Kontakte zu Hans F. K. Günther und anderen deutschen Eugenikern pflegte. In Norwegen wurde 1906 auf Initiative des Apothekers Jon Alfred Mjöen ein Institut für Rassenbiologie gegründet. In diesem biologischen Labor wollte er die Überlegenheit der nordischen Rasse untermauern. Mjöen hatte mit Rassenbiologen aus Schweden, den USA und Deutschland – einschließlich Alfred Ploetz, Wegbereiters der deutschen Rassenhygiene – zusammengearbeitet.